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  • Die Musik unter dem NS-Regime verfolgter, ermordeter, ins Exil getriebener Künstler stellt einen Schwerpunkt im Verlagsprogramm von Boosey & Hawkes / Bote & Bock dar. Ein Verzeichnis des kompletten Repertoires steht als PDF-Download (ca. 700 KB) zur Verfügung – bitte klicken Sie hier.

    Über den Themenkomplex Musik in Theresienstadt einschließlich der Werke von internierten Komponisten wie Pavel Haas, Gideon Klein oder Hans Krása informiert unsere Sonderseite www.boosey.de/Theresienstadt.


  • Ernest Bloch

    Der Amerikaner Schweizer Herkunft (1880 – 1959) war u.a. Schüler von Emile Jaques-Dalcroze und Eugène Ysaÿe. Er schuf spätromantische Werke, die oft von jüdischer liturgischer und volkstümlicher Musik inspiriert sind und von den Nationalsozialisten verboten wurden. Zu seinen bedeutenden Kompositionen zählen das Concerto Symphonique für Klavier und Orchester, die Suite Symphonique für großes Orchester, ein für Joseph Szigeti geschriebenes Violinkonzert und das Streichquartett Nr.2.

  • Hans Gál

    (1890 – 1987) feierte in den 1920ern Erfolge als Komponist. Nach der Annexion Österreichs konnte er nach Großbritannien emigrieren, wo er 1940 wie viele andere für einige Monate als ‘feindlicher Ausländer’ interniert wurde. In der Folgezeit war er am Aufbau des Edinburgh Festivals beteiligt und lehrte an der Edinburgh University. Er hinterließ ein unfangreiches Œuvre, darunter die Sinfonia Concertante, das Tryptichon für Orchester und das Trio für Violine, Klarinette und Klavier.

  • Roberto Gerhard

    (1896 – 1970) war der erste Zwölfton-Komponist Spaniens. Nach der Niederlage der Republikaner im Bürgerkrieg emigrierte er nach Paris und schließlich nach Großbritannien, wo er erst nach und nach wieder Anerkennung für seine Musik fand. In seinen Werken der 1940er Jahre wie dem Ballett Don Quixote oder der Oper Die Dueña verbindet er volkstümliche Elemente seiner katalanischen Heimat effektvoll mit individualisierten seriellen Techniken. Weitere wichtige Werke sind das Violinkonzert und die Symphonie Nr.1.

  • Berthold Goldschmidt

    (1903 – 1996) gab nach einigen Jahren des Exils in London das Komponieren auf. Erst in den 1980er fand sein Werk wieder zunehmend Beachtung, die seinem Schaffen neuen Antrieb verlieh. So konnte u.a. die Wiederaufführung von Der gewaltige Hahnrei an den Erfolg dieser Oper von 1932 anknüpfen. Weitere wichtige Werke sind die Ciaccona Sinfonia, das Streichquartett Nr.2 oder das Violinkonzert.

  • Erich Wolfgang Korngold

    (1897 – 1957) ging mit Max Reinhardt (mit dem er u.a. 1931 eine Fassung von Offenbachs Schöner Helena erarbeitet hatte) nach Hollywood, wo er zündende Filmmusiken wie The Sea Hawk oder The Adventures of Robin Hood, aber auch sein jüngst wieder äußerst populäres Violinkonzert schuf.

  • Simon (Szymon) Laks

    (1901 – 1983) überlebte den Holocaust als Mitglied der Lagerkapelle in Auschwitz. Über diese Zeit legte er in einem Erinnerungsbuch Zeugnis ab. An den erfolgreichen Anfang seiner Komponistenlaufbahn in Paris konnte er nach 1945 nicht mehr recht anknüpfen; dennoch entstanden bewegende Werke wie das Streichquartett Nr.3, das Poème für Violine und Orchester oder die Oper L’Hirondelle inattendue.

  • Ursula Mamlok

    (1923 – 2016) wanderte 1939 nach Ecuador aus und studierte dann in New York u.a. bei Roger Sessions und Stefan Wolpe. Bis zur ihrer Rückkehr 2006 in ihre Heimat Berlin lebte und arbeitete sie in den USA und schuf farbenreiche Zwölfton-Werke wie das Konzert für Oboe und Kammerorchester (2003), Grasshoppers – 6 Humoresken für großes Orchester (1957), Kantate (1. Psalm) für Stimmen und Klavier/Orgel (1958) oder das Bläserquintett (1956).

  • Igor Markevitch

    (1912 – 1983) studierte bei Nadia Boulanger und schuf eigenwillige Werke wie die Cocteau-Kantate La Taille de l’Homme und das Vierteltöne verwendende Ballett L’Envol d’Icare. In Italien spielte Markevitch eine aktive Rolle im Widerstand gegen die deutsche Invasion 1943. In den 1940er Jahren wandte er sich vom Komponieren ab und war in erster Linie als Dirigent tätig. In seinen letzten Lebensjahren erlebte er die Wiederentdeckung von Stücken wie dem Oratorium Le Paradis Perdu oder Lorenzo il Magnifico.

  • Bohuslav Martinu

    (1890 – 1959), der bedeutendste tschechische Komponist des 20. Jahrhunderts, empfing wesentliche Impulse in Paris, manifest z.B. in der Oper Julietta und dem Doppelkonzert. Zunächst das Münchner Abkommen, dann die Regierungsübernahme durch die Kommunisten in der Tschechoslovakei machte ihm die Rückkehr in sein Heimatland unmöglich. Werke aus dem US-Exil der 1950er Jahre wie die Fantaisies symphoniques nehmen aleatorische Klangwelten vorweg oder beziehen sich auf mährische Volksmusiktraditionen.

  • Karol Rathaus

    (1895 – 1954) war Lieblingsschüler von Franz Schreker und machte u.a. mit Filmmusiken Furore. Vor den Nationalsozialisten, die ihn als "entartet" verboten, floh er über Paris nach London und ließ sich als Lehrer und Komponist in New York nieder. Im Exil schuf er gewichtige, spätromantisch grundierte Orchesterwerke wie das Louisville Prelude, Vision dramatique, die Symphonie Nr.3 oder auch das Klavierkonzert op.45.

  • Matyas Seiber

    (1905 – 1960) studierte u.a. in seiner Geburtstadt Budapest bei Kodaly und wurde stark vom Jazz beeinflußt; er leitete die erste Jazz-Hochschulklasse weltweit, die dann von von Nazis geschlossen wurde. 1935 emigrierte Seiber nach Großbritannien, wo er Komposition unterrichtete. Werke: die Transsylvanische Rhapsodie für Orchester, jugoslavische und griechische Volksliedbearbeitungen für Chor bzw. mit Klavier/Orchester-Begleitung.

  • Franz Schreker

    (1878 – 1934) galt zu seinen Lebzeiten als bedeutendster deutscher Opernkomponist neben Strauss und prägte als Lehrer eine ganze Komponistengeneration. Früh geriet er ins Visier deutschnationaler, antisemitischer Hetze; er verstarb kurz nach der Zwangsversetzung in den Ruhestand. Durch eine Schreker-Renaissance seit den 1980er Jahren wurden viele Werke für Bühne und Konzert wiederentdeckt, so die Oper Flammen, das Melodram Das Weib des Intaphernes oder die Symphonie op.1.

  • Leopold Spinner

    (1906 – 1980) war Schüler Anton Weberns und arbeitete nach seiner Emigration in England u.a. als Kopist, Arrangeur und schließlich Editor für Boosey & Hawkes. Seine individuellen Musiksprache stellt eine Bereicherung des seriellen Komponierens nach 1945 dar; sein reichhaltiges Œuvre ist noch zu entdecken. Wichtige Werke sind u.a., das Klavierkonzert, die Richercata und das Quintett op.14.

  • Wladyslaw Szpilman

    (1911 – 2000) überlebte das Warschauer Ghetto im Untergrund. Seine Erinnerungen wurden 2002 von Roman Polanski unter dem Titel "Der Pianist" verfilmt, wodurch nicht nur Szpilmans Aufnahmen als Pianist, sondern auch seine Kompositionen wiederentdeckt wurden. Zu den Werken des ‘polnischen Gershwin’ zählen neben ca. 500 Songs und Schlagern das Concertino für Klavier und Orchester und die Klaviersuite "Das Leben der Maschinen".

  • Wladimir Vogel

    (1896 – 1984) emigrierte 1918 aus Russland und war als Musikkritiker und Lehrer in Berlin tätig, wurde 1933 auch aus Deutschland vertrieben und lebte seit 1964 in der Schweiz. Als Komponist entwickelte der Busoni-Schüler eine eigene Form der Zwölftontechnik und legte in seinen Chorkompositionen wie er Gotthard-Kantate oder Jona ging doch nach Ninive den Grundstein zur Entwicklung des modernen Sprechchors. Bedeutende Werke sind u.a. die Vier Etüden für Orchester oder ein Concerto per Violino ed Orchestra.

  • Karl Weigl

    (1881 – 1949) studierte u.a. bei Robert Fuchs und Guido Adler und gründete mit Schönberg und Zemlinsky die „Vereinigung schaffender Tonkünstler“. Die Emigration in die USA schnitt ihn 1938 von den Erfolgen der Zwischenkriegszeit ab, in der er zu den wichtigsten Persönlichkeiten des Wiener Musiklebens gezählt hatte. Emotionalität in der Nachfolge Mahlers kennzeichnet seine Werke wie das Violinkonzert, Music for the Young für Kammerorchester, die Rhapsodie für Klavier und Orchester oder die Symphonie Nr.6

  • Jaromír Weinberger

    (1896 – 1967) Während seine Oper Schwanda, der Dudelsackpfeifer bis heute ein Publikumsliebling ist, sind andere Werke, die der Reger-Schüler nach seiner Emigration in die USA komponierte, weniger bekannt. Hierzu zählen etwa die Préludes réligieux et profanes oder die Orchester-Variationen Under the Spreading Chestnut Tree. Weinberger blieb musikalisch auf der Suche nach seiner tschechischen Heimat. Die schmerzvollen Erfahrungen seiner Biographie trieben ihn in langjährige Depressionen und schließlich zum Suizid. Zuletzt konnte seine Operette Frühlingsstürme dem Vergessen entrissen werden.

  • Egon Wellesz

    (1885 – 1974) mußte 1938 seine Professorenstelle in seiner Heimatstadt Wien aufgeben und emigrierte nach England, wo er bis zu seinem Tode lebte, dazwischen Dozenturen in den USA und Edinburgh. Der Schönberg-Schüler gelangte zu eigenständigen Ansätzen einer Synthese expressionistischer, neoklassizistischer und archaischer Elemente. Clemens Krauss brachte 1931 Wellesz’ Hauptwerk, die zweiaktige Chor-Oper Bakchantinnen, in Wien mit großem Erfolg heraus.

  • Hans Winterberg

    (1901 – 1991), 1945 nach Theresienstadt deportiert, arbeitete nach dem Krieg beim Bayerischen Rundfunk und am Richard Strauss Konservatorium. Seine Musiksprache verschmilzt die Polyrhythmik der böhmisch-mährischen Tradition mit zeitgenösisschen Strömungen wie Zwölftönigkeit, Polytonalität und Impressionismus. Werke wie die Sinfonia drammatica (Symphonie Nr. 1), das Klavierkonzert Nr. 1 oder die Suite Theresienstadt für Klavier wurden zu seinen Lebzeiten gespielt oder aufgenommen, doch nie verlegt und nun erschlossen und erstmals publiziert.


  • Victor Babin (1908 – 1972)
    Leo Blech (1871 – 1958)
    Adolf Busch (1891 – 1952)
    Leon Jessel (1871 – 1942)
    Erich Kleiber (1890 – 1956)
    Max Kowalski (1882 – 1956)
    Ernst Krenek (1900 – 1991)
    Günter Raphael (1903 – 1960)
    Hans F. Redlich (1903 – 1968)
    Franz Reizenstein (1911 – 1968)
    Alexander Zemlinsky (1871 – 1942)


Flyer-Download

Laden Sie unseren vierseitigen Flyer zum Sonderthema ‘Verfolgte Musik’ herunter (PDF, ca. 330 KB), erschienen im Frühjahr 2008 als Beilage zur unserer Verlagszeitschrift "nota bene", mit Porträts, Hintergründen, Werklisten sowie Noten- und CD-Empfehlungen!

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