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Gesangstext

Libretto von Christoph Klimke (dt.)

Besetzung

S,M,A,CT,T,Bar,BBar,B; 1(=picc,afl).0.1.sax(=cl,bcl)1-1.1.1.0-perc(2)-pft-synth-strings(1.1.1.1.1)

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

B&B

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes für Aufführungen in in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
21/07/2017
Schlosstheater, Rheinsberg
Robert Nemack, Regisseur
Dirigent: Marc Niemann
Ensemble: Jochen Kowalski u.a. / Kammerakademie Potsdam / Kammeroper Schloss Rheinsberg

Rollen

Else Weil / Chor 1 Sopran
Mary Gerold / Claire / Ida Gräfin von Lilienbach / Chor 2 Mezzosopran
Hedwig Müller / Kaspar Hauser / Rosa Luxemburg / Gisela / Chor 3 Alt
Peter Panter / Alter Ego Countertenor
Tucholsky 1 / Chor 4 Tenor
Tucholsky 2 / Theobald Tiger / Chor 5 Bariton
Tucholsky 3 / Ignaz Wrobel / Chor 6 Bassbariton
Tucholsky 4 / Tucholskys Vater / Siegfried Jacobsohn / Herr Wendriner / Karl Kraus / Chor 7 Bass
Zusammenfassung

Tucholskys Spiegel erzählt keine lineare Handlung, sondern zeigt Stationen aus Tucholskys Leben in einem Kaleidoskop aus 13 Szenen.
I: Dezember 1935. Zitate aus Tucholskys Werken stehen für seine Popularität und Verbreitung. Und doch: „Weihnachten 1935 wirst du nicht mehr erleben.“
II: Von der Kindheit bis zum Schriftstellerruhm wird Tucholsky von einem aggressiven Antisemitismus begleitet.
III: Tucholskys Vater schenkt seinem kleinen Sohn eine Schreibmaschine. Kurt wird Chronist des Berlin am Vorabend des I. Weltkriegs zwischen Variététanz und Militärdrill. Er wird als Soldat eingezogen und lernt seine erste Frau Else Weil kennen.
IV: Tucholsky und Else verlieben sich und reisen ins idyllische Rheinsberg. Ihre Liebe geht im Berliner Großstadtdschungel verloren.
V: Als Schriftsteller, Satiriker und Mahner vor dem Krieg profiliert sich Tucholsky in der Weltbühne des Verlegers Siegfried Jacobsohn. Jedes seiner Pseudonyme Ignaz Wrobel, Theobald Tiger, Peter Panter und Kaspar Hauser verkörpert einen Aspekt seiner Persönlichkeit.
VI: Tucholsky reflektiert seine Rolle im I. Weltkrieg und wirft sich Feigheit vor. Er wird Zeuge der Auseinandersetzung zwischen dem Satiriker Karl Kraus und der Gräfin Ida von Lilienbach. Kraus hat einen Brief der im Gefängnis eingesperrten Rosa Luxemburg in seiner Zeitschrift Die Fackel abgedruckt. Die Gräfin verspottet Kraus und die Gefangene in einem bitterbösen Leserbrief. Rosa Luxemburg sieht ihre Ermordung voraus.
VII: Tucholsky schreibt weiter gegen Aufrüstung und Militarismus. Er lernt seine zweite Frau Mary Gerold kennen.
VIII: Im Berlin der Zwanziger Jahre tanzt das Ehepaar Tucholsky mit den Cabaretgirls auf dem Vulkan.
IX: Längst ist Dr. jur. Tucholsky vom Judentum zum Protestantismus konvertiert. Doch die antisemitischen Attacken auf ihn nehmen zu. Sein Leben ist in Deutschland nicht mehr sicher. Tucholsky beendet seine publizistische Arbeit in Jacobsohns Weltbühne und geht mit Mary Gerold nach Paris.
X: In Paris können die Tucholskys nur kurz durchatmen. Aus dem Vaterland, von dem er sich ausruht, bekommt er Besuch von seiner satirischen Figur, dem „Herrn Wendriner“, einem deutsch-jüdischen Großbürger. Tucholsky besingt sich selbstironisch als krächzenden Pfau.
XI: Müde und gesundheitlich zermürbt sucht Tucholsky Halt bei der Ärztin Hedwig Müller. Doch die Beziehung hält nicht lange.
XII: Tucholsky nimmt Abschied von Mary Gerold, Else Weil und Hedwig Müller. Er geht ins Exil nach Schweden und blickt von dort auf ein zerfallendes Europa.
XIII: Schlagworte aus Tucholskys Leben und seinen verschiedenen Identitäten ziehen an ihm vorbei. Im Spiegel begegnet er seinem Alter Ego. Tucholsky zerstört den Spiegel.

Pressestimmen

"In 13 Szenen streuen Klimke und Reynolds Splitter von Tucholskys Lebenslauf aus, und am Ende fügt sich ein erstaunlich eindringliches Persönlichkeitsbild daraus ... Zum revuehaften Stück, zur revuehaften Inszenierung gehört revuehafte Musik. Reynolds hat keine Scheu. Er verwendet ambitionierte Stimmen- und Orchestercluster, komponiert orchestrale Aufschreie – wie die ehrlichen altgedienten Avantgardisten der Neuen Musik, um kurz darauf ein lieblich ausschweifendes Flötensolo hören zu lassen ... Mit Tucholskys Spiegel wurde nicht die Oper und schon gar nicht die biografische Oper neu erfunden. Aber es ist ein gutes, gehirn- und ohrenanregendes, nachspielbares neues Werk entstanden." (Irene Constantin, Neues Deutschland, 28.07.2017)

"Da hört man ganz hervorragendes Handwerk. Wenn Rosa Luxemburg erschossen wird, gibt es schrille Geigenreibungen, wie in Psycho bei Alfred Hitchcock. Die acht Sänger lässt Reynolds oft auch im Ensemble singen, das gibt dann regelrechte vokale "Klangwolken". Dann wird zweimal eine Jazzband hereingefahren, bestehend aus Musikern des Orchesters. Die spielt allerdings eher den Jazz der Sechziger Jahre als den Zwanziger. Reynolds hat auch etliche neue Motive komponiert, die variiert werden und wie Minimal Music klingen. Es ist also eine enorme musikalische Bandbreite zu hören, der Komponist beherrschte alle diese Klaviaturen virtuos." (Clemens Goldberg, kulturradio, 22.07.2017)

Stimmung

dramatisch, poetisch

Themen
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