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Gesangstext

Kerstin Schüssler-Bach nach Karoline von Günderrode (dt.)

Orchesterbesetzung

S-cl.bn.hn.2vln.vla.vlc.db

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

B&B

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
27/09/2023
Philharmonie, Kammermusiksaal, Berlin
Sarah Aristidou, soprano / Scharoun Ensemble Berlin
Hintergrund

Zum Text von Brett Deans Ich lausche und ich höre
nach Worten von Karoline von Günderrode

Wie Heinrich von Kleist war auch Karoline von Günderrode „auf Erden nicht zu helfen“. Dass sie eine der größten Lyrikerinnen der deutschen Romantik war, drang erst lange nach ihrem frühen Tod ins öffentliche Bewusstsein vor. Als sie sich mit 25 Jahren das Leben nahm, hinterließ sie Gedichte, Dramenfragmente und Prosastücke, deren Sprachsensibilität und Phantasie beeindrucken.

Im sozialen Gefüge des frühen 19. Jahrhunderts war für eine unverheiratete Dichterin wenig Platz. „Ich habe keinen Sinn für weibliche Tugenden, für Weiberglückseligkeit“, schrieb sie. „Nur das Wilde, Große, Glänzende gefällt mir.“ Die Schriftstellerin Christa Wolf, die zur Wiederentdeckung Günderrodes im späten 20. Jahrhundert wesentlich beigetragen hat, beschreibt diesen Widerstand: „Redlich ist sie die Möglichkeiten durchgegangen, die ihr gegeben sind, in immer neue Rollen fliehend, die ihr wenigstens teilweise erlauben, ihr wahres Gesicht zu zeigen; sie verliert an Kraft dabei und sieht sich am Ende in die banalste aller Rollen ausgeliefert: die der verschmähten Geliebten.“

In der intensiven Verbindung mit dem Heidelberger Gelehrten Friedrich Creuzer, den sie 1804 kennenlernte, erhoffte Karoline von Günderrode eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Doch der Orientalist und Philologe zeigte sich bald überfordert von ihrem „Bund auf Leben und Tod“. Von seiner Ehefrau trennte sich Creuzer nicht. Nach seinem Scheidebrief im Juli 1806 erstach sich Günderrode am Ufer des Rheins.

Der Text zu Brett Deans „Ich lausche und ich höre“ collagiert Ausschnitte aus Karoline von Günderrodes Briefen an Friedrich Creuzer mit teils frei paraphrasierten Zitaten aus ihrem Gedicht „Adonis‘ Totenfeier“, das erst 100 Jahre nach ihrem Tod erstmals veröffentlicht wurde. Die Klage der Göttin Aphrodite um ihren Geliebten, den schönen Jüngling Adonis, wird so mit Günderrodes eigener Verzweiflung an einer scheiternden Liebe verwoben.
Kerstin Schüssler-Bach

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