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Orchesterbesetzung

0.1.1.1-1.1.1.1-perc-sampler/kbd-1.0.0.0.1

Abkürzungsverzeichnis (PDF)

Verlag:

B&B

Vertriebsgebiet
Dieses Werk ist erhältlich bei Boosey & Hawkes in der ganzen Welt.

Verfügbarkeit

Uraufführung
24/11/2023
Universität Mozarteum, Solitär, Salzburg
Rupert Struber, percussion / œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musik / Johannes Kalitzke
Anmerkungen des Komponisten

Toccatalking
Sarabandroid
Speak King
Recitadelle
Finney the Pub
Prayrerratic
Lullabye

Dies ist ein Schlagzeugkonzert über ein irisches Kneipenlied und seinen berühmtesten Interpreten.
Der Titel dieses Divertimentos setzt sich analog zu den Neologismen im Werk von James Joyce ebenso wie die Satzbezeichnungen aus der Verkettung einzelner Wortbausteine unterschiedlichster Herkunft zusammen, in diesem Fall von "epiphany" und "animate".
Damit wird auch der Bezug zum "mehrfachen Schriftsinn" der Joycesschen Stilistik und auch dem Spannungsverhältnis von Halbwelt und Hochkultur angedeutet, das gerade sein letztes Werk, Finnegan’s Wake, so typisch kennzeichnet. In einzelnen Wörtern verstecken sich oft trivial-vulgäre wie auch mythische Kernelemente und erzeugen damit über knapp 600 Seiten eine assoziative Kosmologie menschlich-seelischer Bandbreiten.

Ich bin von zwei Klangquellen ausgegangen, erstens vom Original- Folksong "Finnegan’s Wake", und von einer Originallesung vom wohl bekanntesten Kapitel, "Anna Livia Plurabelle", von Joyce selbst aus dem Jahr 1947. Diese beiden Materialien werden durch vielerlei Morphings miteinander so verschmolzen, daß sie eine musikalisch eigenständige Schicht ergeben, die sich dann in den musikalischen Gestalten des Instrumentariums, besonders dem des Schlagzeugparts, widerspiegeln.

Zwischen Marktplatzrummel, Zornausbrüchen und kirchenliedähnlichem Duktus entstehen dabei Metamorphosen über ein Volkslied, wo Stimmlaute durch elektronische Überdehnungen zu spektralen Klängen werden, die sich mit oftmals den Mixturen der Instrumente überlagern. Die Vielfältigkeit des "Schriftsinnes" überträgt sich damit auf die akustische Ebene der Sprache.

Wie im Text werden auch hier historische und zeitgenössische Bausteine miteinander verknüpft, gleichzeitig oder sukzessive, und folgen damit dem Bild der Omnipräsenz kollektiver Erinnerung im semantischen Molekül. Die untrennbare Einheit von Innenwelt und Außenwelt wird hier beschworen, und das ist für mich eine nach wie vor aktuelle Lesart unserer Lebenswelt.
Johannes Kalitzke

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